Blog über User Experience, Usability und Interface Design

Usability & Interaktionsprinzipien

Usability, auf Deutsch Gebrauchstauglichkeit oder Benutzerfreundlichkeit beschreibt, wie gut der Umgang mit einem Produkt oder einer Dienstleistung ist. Bei der Beurteilung der Usability spielen Aufgaben, Nutzer und der Nutzungskontext eine entscheidende Rolle. Anhand dieser Kriterien kann die Usability von Anwendungen mit Nutzern getestet werden. Die entsprechende Norm für Usability ist die DIN ISO 9241-11.

Interaktionsprinzipien

Besonders für digitale Produkte gelten die Interaktionsprinzipien aus der DIN ISO 9241-110:2020, als Gestaltungsrichtlinien für interaktive Systeme.

Aufgabenangemessenheit

Anwender verfolgen Ziele und wollen über die Benutzeroberfläche bestimmte Aufgaben erledigen.

Ein Interface ist aufgabenangemessen, wenn es den Anwender optimal unterstützt.

  • Inhalte und Funktionen für die unterstützten Aufgaben sind direkt erkennbar.
  • Die Aufgaben können möglichst effizient erledigt werden. Zum Beispiel durch Verzicht auf überflüssige Informationen und unnötige Schritte.
  • Das System bietet, wenn sinnvoll, eine Vorauswahl.

Selbstbeschreibungsfähigkeit

Ein Benutzer soll jederzeit feststellen können welche Interaktionen möglich sind und welche Aktionen von ihm verlangt werden. Informationen sind verständlich und leicht zu finden. Zudem ist eine Anwendung selbstbeschreibungsfähig, wenn es den Nutzer über Status, Standort, Prozessschritte und Aufgaben informiert.

Erwartungskonformität

Erwartungskonformität bedeutet, dass ein System sich verhält wie der Nutzer es erwartet.

Vertraute Interaktionen, Symbole und Begrifflichkeiten die als übergreifender Standard gelten werden, eingehalten. Dies wird als externe Konsistenz bezeichnet. 

Dazu kommt die interne Konsistenz, also das Element mit gleichen Aufgaben auch in Aussehen, Bezeichnung und Verhalten einheitlich sind.

Das System kann sich zudem selbstständig an geänderte Nutzungskontexte anpassen. Ein Beispiel ist die Anpassung an verschiedene Bildschirm- oder Fenstergrößen oder geänderte Lichtverhältnisse.

Erlernbarkeit

Das System unterstützt den Nutzer dabei unbekannte Funktionen zu erkennen und auszuprobieren. Ohne das er dabei negative Konsequenzen zu erwarten hat.

Funktionen können leicht wiedererkannt und gefunden werden, auch wenn sie längere Zeit nicht genutzt worden. Insgesamt ist das System so gestaltet, dass die Einarbeitung möglichst Hürdenarm abläuft.

Steuerbarkeit

Anwender sollen Aufgaben jederzeit unterbrechen und später fortsetzen können. Die Anwendung bietet Flexibilität, also wenn sinnvoll unterschiedliche Wege zum Ziel.

Es gibt die Möglichkeit das System an die Anforderungen des Nutzers anzupassen, also zu individualisieren.

Robustheit gegen Benutzungsfehler

Das System ist so gestaltet, das Fehler durch entsprechende Gestaltung vermieden werden. Zum Beispiel ein Formularfeld für eine Telefonnummer, welches nur Ziffern als Eingabe zulässt. Fehler werden erkannt und im Idealfall automatisch korrigiert oder richtig verarbeitet. Bei nicht korrigierbaren Fehlern wird der Anwender bei der Korrektur effizient unterstützt.

Benutzerbindung („User Engagement“)

Das System ist für den Nutzer ansprechend und einladend. Es ist vertrauenswürdig und es entstehen keine Risiken durch die Verwendung. Nutzer werden eingebunden, sie können Feedback geben und werden über den Status ihres Feedbacks informiert.

Quellen & Links

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